G E S C H A F F T
Nach 3500 km sind wir am 7. März wieder in Havanna eingelaufen. Die letzten km waren sehr zäh vor Allem wegen der
meist mehr als 100 km pro Tag. Der Kreis hat sich geschlossen. Am Mittwoch (11.3.) geht’s mit dem Flieger nach Panama. Die noch verbleibenden 4 Tage in Havanna werden wir uns ausruhen und die
Fahrräder für den Flug nach Panama vorbereiten.
Siehe auch unser Fazit
Sonntag 22.Feb
Endlich ging es wieder los. Die Warterei war schon etwas nervig. Zwar ist Barakoa eine richtig nette kleine Stadt in deren Umfeld es einiges zu sehen gäbe aber bei dem Wetter sind sämtliche
Aktivitäten sehr eingeschränkt.
Nun, nach dem Aufstehen bin ich natürlich gleich auf die Terrasse des Hauses gegangen um nach dem Wetter zu sehen. Die letzten beiden Tage sind wir zum Frühstück schon in Erwartung dass es los
geht immer mit Fahrradklamotten zum Frühstücken auf die Terrasse gegangen und mussten dann feststellen dass es keinen Wert hat loszufahren. Aber dieses Mal sollte es klappen. Nachdem unsere
Vermieterin noch am Tag vorher unsere Klamotten gewaschen hatten fühlten wir uns wie neugeboren. Sechs Wochen die Kleidung „nur“ von Hand gewaschen sind halt doch mit einer richtigen
Maschinenwäsche nicht zu vergleichen.
Der Himmel war zwar noch etwas verhangen aber es zeichnete sich schon auch blauer Himmel ab. Das war dann auch bei der Fahrt immer sehr interessant mit anzusehen dass links, in Richtung Berge der
Himmel immer sehr grau, manchmal auch schwarz war und rechts in Richtung Meer blauer Himmel zu sehen war. Es ging also dann aus Barakoa hinaus in Richtung Westen. Es war ganz gut dass wir
gewartet hatten denn die Straße war zunehmend schlechter und auch noch zum Teil recht nass und rutschig. Bei Regen möchten wir da nicht unterwegs gewesen sein. Die Gegend war sehr beeindruckend
es ging immer noch im Regenwald dahin. Bananenplantagen, Kokosbäume und immer wieder sehr tolle Buchten im Meer. Nach etwa 30 km fuhren wir am Eingang zum Alexander Humboldt Nationalpark vorbei. Man hätte hier geführte Touren unternehmen können aber es war noch immer recht nass und außerdem gab es hier keine Übernachtungsmöglichkeiten
für uns. Nachdem dieser Park vorüber war hörte der Regenwald auch allmählich auf. Barakoa hat durch diesen Regenwald ein richtiges Mikroklima. Wir hörten in unserer Casa, die wir am Abend in Moa
erreichten dass es die letzten drei Tage hier in Moa überhaupt nicht geregnet hat und Moa liegt gerade mal 70 km von Barakoa entfernt. Etwa 15 km vor Moa wird Nickel abgebaut. Die Gegend sieht
leider übelst aus. Fotografieren ist natürlich verboten. In Moa fanden wir dann auch mit Hilfe eines Einheimischen die Casa die uns ein entgegenkommender kanadischer Radfahrer empfohlen
hatte.
Montag 23.Feb
Heute hatten wir eine richtig lange Etappe vor uns. Wir wollten nach Mayari, das sind um die 100 km. Das mit der Entfernung hat dann schon gestimmt aber dass wir auf dieser Tour insgesamt
nochmals 1000 Höhenmeter auf der Uhr hatten das hatte uns niemand vorher gesagt. Es war außerdem auch wieder richtig heiß so dass wir dann doch recht froh waren als wir gegen 16 Uhr in Mayari
ankamen. Die Casa wurde uns schon vor einigen Tagen von dem australisch französischen Radlerpaar empfohlen und es war wirklich sehr schön hier in dieser Casa. Die Beiden hatten nicht zu viel
versprochen.
Dienstag 24.Feb
Wir wollten heute „nur“ 60 km bis Bunes fahren denn bis ans Meer nach Gibara hätten wir wieder an die 100 km gehabt und der gestrige Tag hatte uns gereicht zumal sich bei mir eine Erkältung
bemerkbar machte. Unser Vermieter hatte uns erzählt dass die Strecke bis Bunes sehr schlecht sei. Er hatte nicht zu viel versprochen. Die ersten 30 km waren noch recht ordentlich aber dann ging
es los. Zeitweise „duellierten“ wir uns mit einem Lastwagen der mit reichlich Personen beladen war. Das ging sicher über eine Distanz von 10 km in der wir im Endeffekt gleich schnell waren.
Schließlich erreichten wir die Casa. Ein Rennradfahrer hatte am Ortseingang schon auf uns gewartet und uns zu der Casa begleitet. Diese war allerdings nicht so recht der Hit. Zwar schon
ordentlich aber die Besitzerin hatte wohl null Bock und wir mussten uns ganz schön zusammenreißen. Die Erkältung (Halsschmerzen) war leider immer noch angesagt und außerdem hatte ich Problem mit
dem Magen. Leider hatte ich mittlerweile auch noch Fieber und fühlte mich absolut schlapp. Silke organisierte für uns ein Taxi das uns am anderen Tag nach Gibara bringen sollte. Immer noch besser
30 CUC für ein Taxi auszugeben als noch einen Tag an diesem Ort und vor Allem in dieser Casa zu verbringen. 30 CUC für eine Taxifahrt von fast 100km mit all unserem Gepäck und den Rädern da kann
man auch nicht meckern.
Mittwoch 25.Feb
Pünktlich um 8:00 Uhr war das Taxi vor Ort. Es war ein richtiger Oldtimer, 9 Sitze, vorn natürlich drei auf einer Bank und auf dem Dach hatte er einen großen Gepäckträger. Darauf packten wir dann
die Räder und der Rest wanderte in den riesigen Wagen. Es hatte schon etwas mit einem solchen Oldtimer zu fahren. Ein Amischlitten Baujahr 1957 aber mit einem Dieselaggregat von Toyota. Darauf
war der Besitzer recht stolz. Die Fahrer dieser alten Autos schonen ihre Wagen in keinster Weise. Es geht auf diesen schlechten Straßen ohne Rücksicht auf das Material. Bei uns würde man solch
alte Autos am liebsten über solche Straßen tragen als darauf zu fahren. Nach etwa drei Stunden erreichten wir Gibara. Gibara liegt direkt am Meer in eine wunderschönen Bucht. Hier in der Gegend
soll Kolumbus gelandet sein und damit Amerika entdeckt haben. Angeblich hatte er bei der Landung gesagt noch nie ein solch schönes Land gesehen zu haben.
Bei einer kleinen Fahrradrunde durch den Ort bemerkte ich am Vorderrad meines Fahrrades ein etwa 2 cm lange Scheuerstelle die durch den Transport auf dem Autodach hervorgerufen wurde. Deshalb
versuchte ich von innen einen entsprechenden Flicken aufzubringen in der Annahme dass dieser ein Platzen des Mantels verhindern sollte. Nur zur Beruhigung.
Wenn es mir morgen wieder besser geht, (für Simona: eine Loperamid hab ich schon genommen) werden wir an der Küste weiter in Richtung Westen „vordringen“.
Donnerstag 26. Feb
Es ging wieder recht früh in Richtung Westen los immer an der Küste entlang. Das war sehr beeindruckend zumal man wissen muss dass dieser Küstenabschnitt im Jahre 2008 vom Hurrikan Ike sehr in
Mitleidenschaft gezogen worden ist. Es ist immer wieder erstaunlich woher die Leute dir Kraft nehmen nach solchen Zerstörungen alles wieder aufzubauen. Unser Vermieter hatte uns erzählt dass man
wohl mit dem Fahrrad an der Küste bis nach Playa del Boca, unserem heutigen Ziel kommen kann aber es gibt eine Stelle an der man durch einen Fluss waten muss. Knietief wie der Vermieter mit
Händen und Füssen andeutete. Als wir dann schon so 30 km auf der sehr holprigen Küstenstraße fuhren wurde die Straße immer enger. Ein Einheimischer erklärte uns dass wir doch nicht weiterfahren
könnten. Er meinte dass wir bald an die besagte Watstelle kommen jetzt war die Aussage aber schon dass diese Stelle hüfttief sei. Daraufhin entschlossen wir uns doch den kleinen Umweg von 20 km
über Land zu machen. Leider war diese Straße in übelstem Zustand. Schlaglöcher so weit das Auge reichte. Irgendwann kamen wir aber doch wieder auf eine Teerstraße und erreichten eine wunderschöne
Bucht. Karibik pur, weißer Sand, türkisblaues Meer aber alle Casas die wir ansteuerten waren schon belegt. Also weiter bis an die nächste Bucht, Playa de Banca.
Als wir etwa 10 km gefahren waren passierte es doch. Die Luft in meinem Vorderrad entwich. Plattfuß. Also Schattenplatz gesucht und das Vorderrad ausgebaut. Im Nu waren, wie aus dem Nichts jede
Menge Leute (na ja es waren eigentlich nur vier) aufgetaucht die mir mit Rat und Tat zu Seite standen. Ich hatte natürlich leider schon so eine Vorahnung. Der Schlauch war an der Stelle des
Flickens, den ich gestern von der Innenseite auf die Reifenflanke aufgebracht hatte geplatzt. Der Flicken für den Mantel dient hauptsächlich dafür dass im Falle eines Loches im Mantel der
Schlauch am Austritt gehindert werden soll. Der Flicken ging auch ganz problemlos wieder ab. Also kein Vulkanisieren. Nun jetzt bin ich schlauer und somit hab ich eben doch einmal eine
Reifenpanne gehabt. Das Flicken des Schlauches ging recht gut von statten und nach einer Stunde ging es auf die letzten 5 km. Wir hatten die Adresse einer Casa von einem „Zuschauer“ bei der
Reifenpanne erhalten. Die Casa hatte zwei Zimmer im Obergeschoss des Hauses von der eines von einem Berliner mit seiner kubanischen Freundin belegt war. Achim, der sehr viele Jahre im spanisch
sprechenden Ausland verbracht hatte und deswegen fließend spanisch sprach war für uns ein Glücksgriff. Er organisierte für den Abend einen super leckeren Fisch den er direkt von einem
einheimischen Fischer gekauft hatte. Achim war im Dorf bekannt wie ein bunter Hund, würde man bei uns sagen. Er wusste auch gleich wer diesen Fisch für uns zubereiten kann. Der Fisch wog
sicherlich so an die 5 kg und schmeckte ganz hervorragend. Das Ganze für 12 CUC und davon wurden 5 Personen mehr als reichlich satt.
Freitag 27. Feb
Wir knobelten und blieben somit doch noch eine Nacht in dieser Casa. Wir wollten an diesem Tag in die schöne Bucht in der wir gestern keine Unterkunft bekamen. Also 15km zurückradeln aber das
ohne Gepäck. Wir verbrachten den Tag auf dem Liegestuhl unter einem Sonnenschirm so richtig Karibikfeeling kam auf. Leider wurde dieser Strand auch von dem in Kuba leider üblichen Sextouristen
aufgesucht. Es war schon etwas beklemmend 70 jährige, dicke Männer mit ihren 20 jährigen Kubanerinnen am Strand liegen zu sehen. Mag jeder denken was er will wir finden das doch etwas
befremdend.
Am Abend hatte Achim schon drei Oktopusse für uns organisiert die super lecker von der Besitzerin der Casa zubereitet wurde. Achim ist nur noch bis Mittwoch in Kuba und fliegt dann wieder zurück
nach Berlin. Ihm habe ich zwei SD-Karten mit den ersten Bildern von Kuba mitgegeben mit der Bitte sie an Nicki zu schicken. So sind wenigstens die ersten Bilder „sicher“ in Deutschland.
Samstag 28. Feb
Wir mussten die kleine Meerenge in diesem Ort mit einer klitzekleinen Fähre (bei mehr als 10 Personen wäre das Schifflein sicher untergegangen. Nun unsere Räder kamen an Bord, eines wurde von
einem Einheimischen festgehalten das andere hielt ich so gut es ging fest nachdem ich mich ja auch noch irgendwie festhalten musste. Es hat ganz ordentlich geschaukelt aber wir kamen gut am
anderen Ufer an. Leider hatte es am Morgen geregnet und die nächsten 20 km der Straße waren ohne Teer. Entsprechend sahen wir und vor Allem natürlich die Räder aus. Da wir ab Porto Padre
Rückenwind hatten ging es recht gut voran. Auch war die Temperatur recht angenehm. Nach etwa 65km kehrten wir zum ersten Mal an diesem Tag ein und mussten uns entscheiden wie es weitergehen
sollte. Wir entschlossen uns doch noch weiterzufahren da wir eigentlich recht gut vorankamen. Nach weiteren 30 km sahen wir ein Hinweisschild auf eine Ranch in der man übernachten könnte. Also
nichts wie hin. Leider konnten wir dort nicht übernachten und mussten somit doch in den sauren Apfel beißen und bis Nuevitas fahren von der wir wussten das es dort Casas geben sollte. Leider
mussten wir dazu die letzten 10 km bei recht strammen Gegenwind radeln. Zweiter, bzw. dritter Gang auf der Ebene ist schon eine Ansage und das mit schon mehr als 120 km in den Knochen. Am Ende
hatten wir heute 135 km auf der Uhr. In der Casa konnten wir dann nach dem ersten Bier unsere Räder und unsere Taschen vom Dreck der heutigen Fahrt befreien was vor Allem auch den Casa Besitzer
erfreute, brachten wir ihm damit natürlich keinen übermäßigen Dreck ins Haus. Leider „genoss“ der Besitzer die lokalen Fernsehsender mit Musik und Tanzshows sehr intensiv und vor Allem sehr laut
was unseren Schlaf doch erheblich störte. Am Morgen tischte er uns dann auch noch nicht vereinbarte Kosten auf so dass wir diese Casa in schlechter Erinnerung behalten werden.
Sonntag 1. März
Eigentlich wollten wir Hanna, die heute Geburtstag hatte telefonisch zu diesem gratulieren aber leider ging dies von unserem Handy aus nicht. Somit bekam sie die Geburtstagsgrüße eben „nur“ per
SMS.
In der Nacht hatte es wieder geregnet aber die Straßen waren doch geteert so dass unsere Räder nicht schon wieder so erbärmlich eingesaut wurden. Es ging recht gut voran da wir wieder Rückenwind
hatten und auch die Temperaturen einigermaßen erträglich waren. Nach etwa 50 km - die letzten 135 km am Tag zuvor hingen uns noch in den Knochen – bogen wir von der Hauptstraße ab in eine kleine
Stadt in der es laut Angaben von Einheimischen eine Casa geben sollte. Als wir in den Ort fuhren sahen wir uns verständlicherweise rechts und links um um eben diese Casa zu finden. Nachdem wir
dann Einheimische fragten zeigten sie uns den Weg zu einer Casa. Leider war diese nicht für Touristen was an einem roten statt blauen Schild erkenntlich ist. Deswegen fuhren wir wieder zurück um
im Dorf noch einen Laden (es war Sonntag) mit Wasser zu finden. Dieses Hin- und Hergefahre hatte wohl die örtlichen Uniformierten auf den Plan gerufen. Ich wurde angehalten und nach dem Woher und
Wohin gefragt. Auch wollten sie unsere Pässe sehen. Den Blick auf mein Garmin und die Frage ob das ein GPS sei konnte ich mit dem Hinweis, dass es ein
Kompass sein noch abwehren. Verstaute das Teil dann aber schnell und unbemerkt in der Fototasche. Puh, Glück gehabt denn GPS sind eigentlich in Kuba nicht erlaubt. Dann wollten sie die Pässe die
sie dann auch sogleich einscannten und uns dann unmissverständlich zur Weiterfahrt „aufforderten“. Ich weiß nicht was an diesem Ort so geheimnisvoll war dass die Damen und Herren so nervös
reagierten. Wir fanden dann auch noch einen Laden an dem es Wasser gab und verließen den Ort recht schnell. Nach etwa 90km erreichten wir einen netten kleinen Ort und fanden dort auch eine nette
Casa. Der Ort Brasil war im 19. Jahrhundert eine wichtige Zuckerstadt und den früheren Reichtum konnte man auch an den Häusern und Plätzen in der Stadt
sehen. Die Zuckerfabrik gibt es immer noch. Die Casa war wunderschön und das Essen dort war ausgezeichnet.
Montag 2. März
Sehr früh ging es wieder los denn wir hatten wieder so an die 90 km vor uns. Auf dem weiteren Weg in Richtung Havanna sind vermutlich die Casas sehr dünn gesät so dass wir wahrscheinlich noch
einige längere Etappen bis Havanna vor uns haben. Jetzt hat uns der Ehrgeiz doch gepackt Kuba ganz zu umrunden. Mal schauen ob wir es schaffen. In Moron fanden wir dann nach mehreren Anläufen
eine nette Casa mit einer schönen Terrasse. Wir konnten unsere Radlerklamotten wieder zwar nur von Hand aber dafür mit warmen Wasser waschen und auf der Terrasse zum trocknen aufhängen. Dann
schlenderten wir noch durch den Ort denn in Moron gibt es laut Lonely Planet den nach Havanna zweitschönsten Bahnhof. Diesen fanden wir auch und das Gebäude war auch richtig schön von innen. Ein
tolles Buntglasfenster in der Decke zeugte vom früheren Reichtum der Stadt. Vermutlich ebenfalls eine reiche Zuckerstadt.
Dienstag 3. März bis Samstag 7. März
Die nächsten Tage bis nach Havanna werde ich zusammenfassen denn außer Fahren war eigentlich nichts Wichtiges vorgekommen. Mit zwei Ausnahmen aber davon später mehr.
Die erste Etappe von Moron aus führte uns, wie bereits vermutet über eine doch recht lange Distanz von fast 120km nach Remidios. Dort fanden wir im Zentrum eine nette Casa in der wir abends
richtigen Krebs essen konnten. Auch die nächsten Etappen waren mit einer Ausnahme immer länger als 100km wobei wir eine Etappe über mehr als 150km
hatten.
Morgens hatte sich die Reparatur des Schlauches doch als nicht ausreichend gezeigt. Eigentlich wollte ich, falls wir unterwegs einen Plattfuß haben gleich einen neuen Schlauch einbauen und den
Schlauch in aller Ruhe abends in der Unterkunft flicken. Diesen Vorsatz hatte ich nicht beherzigt und das zahlte sich jetzt leider aus. Morgens war auf jeden Fall recht wenig Luft im Reifen und
so entschlossen wir uns doch noch vor Beginn der Tour den Schlauch auszutauschen. Das ging auch mit vereinten Kräften recht flott vonstatten. Allerdings kam es an diesem Tag doch noch recht dick.
Wie schon vermutet waren die Casas in diesem Streckenabschnitt recht dünn gesät. Und so fuhren wir gegen Nachmittag von Ort zu Ort immer in der Hoffnung eine Casa zu finden. Man sagte uns dass es
in Coralillo eine Casa geben sollte. Bis dorthin waren es aber noch 20 km und wir hatten schon mehr als 120 auf der Uhr. Als wir dann in Coralillo ankamen, nach mehr als 150 km fanden wir weit
und breit keine Casa. Was tun. Wir fragten einen Straßenhändler der uns zu einem Mann führte der ein Zimmer in seiner Wohnung anbot. Dass dies nicht ganz legal war wussten wir natürlich aber uns
blieb keine andere Wahl. Wir verabredeten uns für abends so dass es wieder dunkel war. Vorher aßen wir noch in einem Restaurant zu Abend. Nicht berauschend aber dafür recht billig. Als wir dann
so gegen 19:00 Uhr in der Wohnung, das im Übrigen in einem typischen Plattenbauhochhaus aber im Erdgeschoss lag erwartete uns der Besitzer schon. Wir bezogen unser Zimmer, bezahlten 15 CUC und
vereinbarten dass wir morgens um 6 das Haus verlassen. Die sanitären Einrichtungen waren nicht gerade sehr verlockend aber wir waren absolut nicht mehr in der Lage auch nur noch einen Meter
weiterzufahren. Die Nacht verging einigermaßen ruhig und morgens verließen wir dann auch sehr rasch die Wohnung um die nächsten 125 km bis Matanzas
unter die Räder zu nehmen. Wir waren das ja schließlich schon gewohnt. Aber uns packte natürlich seit Barakoa der Ehrgeiz Kuba umrundet zu haben. Nach Matanzas kam dann noch eine „kurze“ Etappe
von 75 km bis Guanabo. Von Guanabo bis Havanna sollten es noch 30km sein so dass wir dort schon mal so eine kleine Vorfeier mit „reichlich“ Mochito hatten.
Die letzten 30 km bis Havanna waren natürlich fast nur noch eine „Spazierfahrt“. Wir hatten schon bei der Abfahrt aus Havanna in der selben Casa ein Zimmer für die Zeit bis zum Abflug nach Panama
gebucht. Diese Casa (Perigrini) ist sehr beliebt und die frühzeitige Buchung ist hier immer angebracht. Damit war natürlich der Weg für uns vorgegeben und wir mussten uns nicht um eine Unterkunft
bemühen.
Wir werden die nächsten Tage vor Allem mit Ausruhen verbringen. Auch müssen wir uns um Verpackungsmaterial für die Räder kümmern was zumindest am Samstag noch recht erfolglos verlief. Am Montag
werde ich die Räder säubern und dann werden wir am Mittwoch Vormittag nach Panama fliegen.
Wir melden uns dann von dort wieder. In Panama dürfte es mit dem Internet auch wesentlich besser sein als hier in Kuba.
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