Panamakanal

Nun, da wir nun schon mal hier sind will ich doch ein wenig über den „berühmten“ Panamakanal schreiben.
Geschichte
 
Die Erfolge der Franzosen mit Ferdinand de Lesseps beim Bau des Suezkanals und der Eröffnung im Jahre 1869 gaben wohl den Ausschlag dass sich die Franzosen an den Bau eines Kanals vom Atlantik zum Pazifik in Panama versuchten. Nach jahrelanger Planung erfolgte der erste Spatenstick im Januar 1881. Die ganze Sache sollte allerdings ein Fehlschlag werden. Vor Allem unterschätzten die Franzosen die Problematik der in diesem Gebiet vorherrschenden Tropenkrankheiten. Insbesondere an Malaria und Gelbfieber starben Tausende Arbeiter. Die Arbeiten kamen nur schleppend voran. Als dann 1894 de Lesseps stirbt kündigt sich nach 17 jähriger Bautätigkeit das Ende des französischen Kanalprojekts an. 1898 werden die Arbeiten endgültig eingestellt nachdem bis zu 20000 Menschen an den Folgen der Tropenkrankheiten gestorben sind.
1903 unterzeichneten die Amerikaner unter Theodore Roosevelt mit Panama einen entsprechenden Vertrag.  Auch für die Amerikaner wäre es beinahe ein Fehlschlag geworden denn Roosevelt hatte die Organisation in das 3000km entfernte Washington gelegt und außerdem die Führung einer siebenköpfigen Kommission dem Militär zugesprochen. Erst nach einigen Fehlschlägen, unter anderem ebenfalls der Problematik der Tropenkrankheiten wurde die oberste Priorität auf die Ausrottung der Mückenplage gelegt. In einer groß angelegten Aktion werden Wohnhäuser, Büros ausgeräuchert, Fässer und Tonnen , die von Gelbfiebermücken als Brutstätten genutzt werden, verschlossen. 1905 ist durch diese spektakuläre Aktion die Gelbfieberepidemie weitestgehend eingedämmt. Auch erkannte Roosevelt den Ernst der Lage und setzte eine dreiköpfige Kommission direkt am Ort des Geschehens ein.
Im Oktober 1913 löste Woodrow Willson (amerikanischer Präsident von 1913 bis 1921) von Washington die letzte Sprengung aus.
Der sogenannte Culebra Durchstich kann zeigen was damals geleistet wurde. Der Culebra Bergrücken musste über eine Länge von 13,5 km von 96 Meter auf 12 Meter abgetragen werden. Am oberen Rand hat dieser Durchbruch eine Breite von 550m und unten immer noch 90 Meter.

Der  Betrieb
Der Kanal wird mit insgesamt drei Schleusen, einer an der Atlantikküste und zwei an der Pazifikküste betrieben. Die Schiffe werden in den Schleusen auf eine Höhe von 26 Meter über dem Meeresspiegel angehoben bzw. wieder abgesenkt. Der mittlere, weitaus größte Teil ist ein künstlich aufgestauter See, übrigens der zweitgrößte von Menschenhand geschaffen See. Im Panamakanal herrscht Einbahnverkehr. Morgens geht es vom Pazifik in den Atlantik und Mittags in entgegengesetzter Richtung. Täglich fahren etwa 38 Schiffe der sogenannten Panamaklasse  (das sind Schiffe mit einer maximalen Breite von 32,31 m und einer Länge von 294,13m @Rüdiger: du kannst mich gerne korrigieren). Die Durchfahrtszeit liegt bei 8 bis 10 Stunden. Die Kosten für eine Durchfahrt sind durchaus recht ordentlich und belaufen sich auf etwa 400 000 $. Würden diese Schiffe allerdings „außenherum“ fahren entstünden Kosten von etwa 4 000 000 $ so dass die Relation schon wieder hergestellt ist. Übrigens bezahlte in den 1920’er Jahren ein Amerikaner den geringsten Betrag für eine „Durchfahrt“ in Höhe von 0.36$. Er schwamm nämlich durch den Kanal.
In den Schleusen werden die Schiffe von mehreren Dieselloks sogenannten Mulas in der Spur gehalten da links und rechts nur sehr wenig „Luft“ in den Kammern ist. Zu 90% fahren die Schiffe aber mit eigener Kraft durch die Schleusen, die Mulas sind nur zur Stabilisierung. Mindestens ein Lotse ist ständig an Bord und die Ausbildung dieser Lotsen beträgt acht Jahre.