27.01.2015

Irgendwie kamen wir doch nicht so richtig von dem Platz weg. Wir „saßen“ uns noch richtig fest. Das lag zum Einen an den netten Leuten vom Campingplatz und zum Anderen an den anderen Mitcampern die wir auf dem Platz kennen lernten.
Freitags kochte Leonel, ein Franzose der auf dem Platz immer überwintert manchmal für die Camper. Diesen Freitag gab es Coq au vin welches er sehr lecker zubereitete. Wir saßen in einer gemütlichen, recht internationalen Runde. Margot und Willi aus Wolfenbüttel, Michele und Lorence aus England, Gill und George aus Schottland und Martina und Werner mit Anita und Vinz aus dem Odenwald. Als dann noch George seine Gitarre und Leonel und Regine ihr Akkordeon auspackten war der Nachmittag bzw. der Abend gelaufen. Leonel brachte dann noch zu später Stunde einen Teller mit Austern auf den Tisch und so kam Klaus zu seinen ersten Austern. Na ja, die Leibspeise wird es wohl nicht aber meine Kinder mussten zumindest früher auch wenigstens probieren bevor sie sagen durften das schmeckt mir nicht, also musste der Papa da auch durch.

Die nächsten Tage radelten wir noch einige Kilometer vor Allem an der Küste ab. Entlang der Küste verläuft die Atlantic Coast Road, eine Fahrradstrecke von Sagres dem äußersten westlichen Punkt der Algarve die ganze Algarve bis nach Spanien entlang. Eigentlich kann man auf dieser Strecke dann bis in den äußersten Norden von Norwegen radeln. Wir kamen dabei auch zu einem recht netten Strand in der Nähe von Tavira. Dort sind in den Dünen sicherlich an die 100 alte Anker eingegraben. Wenn man bedenkt dass dies meistens mit dem Untergang irgendeines Schiffes zu tun hat wird einem doch etwas anders.

 

Am Mittwoch packten wir dann doch unsere Sachen und fuhren in Richtung Gibraltar. Eigentlich war der Plan irgendwo in der Nähe von Algeciras zu übernachten und dann gemütlich mit dem Smart oder den Fahrrädern die Fährtickets besorgen, aber es kam anders. Kurz vor unserem Ziel bogen wir von der Autobahn ab und wollten noch beim Carrefour tanken. Auf dem gegenüberliegenden Parkplatz standen mehrere Wohnmobile so dass wir uns kurzerhand auch auf diesen Platz stellten. Wir lernten ein älteres Paar kennen die eben aus Marokko ankamen. Sie gaben uns viele Tipps für Marokko und erzählten uns dass gleich in unmittelbarer Nähe dieses Parkplatzes Carlos (bei Marokkofahrern eine sehr bekannte Adresse für Fährtickets) sein Ticketoffice hat. Und so kam es dass wir noch am selben Abend die Tickets für die Fähre für den morgigen Tag in der Hand hielten. Wir bezahlten mit dem Anhänger Hin und Zurück 240€. Eigentlich hatten wir mit mehr gerechnet.
Morgen geht es also los.

 

-Auf nach Marokko-

 

 

Am Donnerstag brachen wir schon recht früh auf denn wir wollten die Fähre um 10:00 Uhr erreichen. Vorher war allerdings noch tanken des WOMO’s und vor Allem auch Gastanken angesagt. Allerdings brauchten wir doch eine ganze Weile bis wir eine Tankstelle mit GPL fanden. Nun wir waren noch einigermaßen in der Zeit und erreichten eine halbe Stunde vor Abfahrt (geplanter) den Fährhafen. Dort ging alles recht gemütlich zu aber irgendwann waren auch wir auf dem Dampfer der dann etwa eine halbe Stunde später abfuhr. Für afrikanische Verhältnisse sicherlich absolut in der Zeit. In Tanger Med ging dann der afrikanische Behördengang los. Nachdem wir den Grenzposten erreicht hatten hieß es erst einmal warten. Als wir dann an die Reihe kamen war das schon eine für unsere Reisen im Schengenraum nicht gewohnte Prozedur. Zuerst einmal wurden unsere Papiere eingehend geprüft. Wir vermuten mal dass der Beamte des Schreibens mächtig war. Dann wurden wir einzeln nochmals zurück zu einem Polizisten geschickt der unsere Reisepässe nochmals überprüfte. An Deck der Fähre übrigens die gleiche Prozedur. Nach etwa einer Stunde hatten auch wir den letzten Kontrollposten passiert und fuhren auf nordafrikanischem Boden. Nach etwa 150 km erreichten wir unseren ersten Campingplatz in Moulay Bousselham. Der Platz war richtig großzügig angelegt. Am nächsten Tag besorgten wir uns im Ort eine SIM-Karte mit der wir 2 Monate ins Internet gehen können und in dieser Zeit ein Datenvolumen von 28 GB haben. Das Ganze für 35€. Ihr seht eine Ausrede dass wir uns nicht so häufig melden können besteht nun nicht mehr. Morgen geht’s dann weiter die Küste entlang bis es hoffentlich richtig warm wird.