Die Monate in Deutschland und dann wieder zurück in Laos

 

Nach fast vier Monaten melden wir uns wieder zurück.

 

Nun, die Tage in Deutschland vergingen wie im Flug. Wir hatten einiges zu erledigen und einige Besuche zu absolvieren. Gleich zu Beginn besuchten wir Silkes Bruder an der Ostsee. Danach verbrachten wir mit vielen netten Leuten ein schönes Wochenende in Greeten-Venn, einem Jugendheim an dem wir unsere Südostasienbilder schon mal einem breiten, sehr aufgeschlossenen Publikum zeigen konnten. Danach ging es mit den Vorbereitungen für unsere geplante Rücktour von Laos weiter. Wir besorgten uns einige neue Ausrüstungsgegenstände, vor Allem wärmere Kleidung und wärmere Schlafsäcke. Wir können die Firma Cumulus  im wahrsten Sinne des Wortes wärmstens empfehlen. Jetzt müssen sich die Schlafsäcke nur noch in Tibet und auf dem Pamir bewähren. 

Einen sehr großen Aufwand mussten wir bei der Beschaffung des Visums für China betreiben. Wir mussten eine sehr detaillierte Beschreibung der Route beifügen wie z.B. 

 

Ankunft per Flieger am Tag XY. 

Dann Aufenthalt im Hotel YZ. 

Weiterfahrt mit dem Zug Nr.: AB um 10:48, 

Ankunft in YZZ um 14:23 und 

Aufenthalt im Hotel XYY …. usw, 

das Ganze dann für ca. 90 Tage Aufenthalt in China.

 

Dies kostete uns einige Tage an Planung und vor Allem Internet. Danke Michael. Das Buchen der Hotels über booking.com war noch die einfachste Übung und auch das Finden der richtigen Züge  war einigermaßen einfach. Schwieriger war schon die Beschaffung der Flugtickets denn auch diese musste man dem Antrag beilegen. Aber es gibt ja das Internet. Dass wir mit dem Fahrrad einreisen wollen das musste beim Antrag unbedingt vermieden werden.

Die gesamten Dokumente gingen dann nach Berlin zu VES Visaexpress Service. Nach einigen Telefonaten und der Übersendung von exakten Hotelreservierungen (25 Seiten) das zum Glück via Email funktionierte hörten wir dann einige Tage nichts mehr von VES. Kurz vor Weihnachten kamen dann unsere Pässe mit dem Chinavisum von 90 Tagen, Juhu.

Weihnachten wie immer jeder bei seinen Kindern. Silke feierte mit Karoline und Eliah, ihrem Enkelsohn in Halle. Klaus war wie immer im Allgäu bei seinen Kindern und Enkelkinder. Die Zeit bei den Lieben verging wie immer wie im Flug und viel zu schnell.

Sylvester dann mit Ralf und Gudrun im Wohnmobil in Bremen. Leider war das Wetter im Norden alles andere als schön. Wir konnten um Mitternacht nicht mal vor das Wohnmobil so hat es dort gestürmt und geregnet. 

In der zweiten Januarwoche zeigten wir die Bilder sowohl in Silkes ehemaliger (oder sollte ich schreiben aktueller, denn Silke konnte sich erneut für zwei Jahre beurlauben lassen) Arbeitsstätte als auch nochmal in der Deele bei Dieter und Karola. Danke dafür.

Nach einem super tollen Skiwochenende Ende Januar mit „meinen“ Heidelberger Volleyballern ging es dann ans endgültige Packen. Jakob vom Biketreff Bielefeld brachte uns noch dringend benötigte Ersatzteile vorbei wofür wir uns recht herzlich bedanken.

Am letzten Tag in Deutschland trafen wir uns noch mit ganz netten Leuten in Wietes Gasthaus um Abschied für einige Zeit zu nehmen. Es war ein richtige netter Abend mit euch.

 

Start zur Rückfahrt

 

Tja und am 31. Januar ging es dann endlich los. 

Reinhard fuhr uns morgens zum Bahnhof in Halle (dafür und vor Allem für die netten Tage bei den Engels vielen Dank). Als wir dann am Bahnsteig auf den Zug warteten staunten wir nicht schlecht als Dörthe uns noch verabschiedete. Schön war’s.

Die Reise nach Laos war dann recht aufregend und blieb bis zum Schluß spannend.

Es fing schon im Zug an sollte aber noch ganz schön dicke kommen. In Essen war plötzlich Ende mit der Weiterfahrt. Eine Stellwerksstörung im Bahnhof von Duisburg war Grund unseres Aufenthaltes. Mittlerweile hat wohl die Bahn auch eingesehen bei solchen Störungen die Reisenden mit den nötigen Informationen zu versorgen. Das kenn ich auch schon ganz anders wenn man ohne Infos gelassen kann solch ein Aufenthalt ganz schön unangenehm sein. Nun wir hatten einen recht frühen Zug gewählt so dass wir noch ordentlich Luft hatten. Nach einer halben Stunde ging es dann weiter. 

Am Flughafen wollten wir eigentlich unser Gepäck bis Luang Prabang „durchchecken“. Da wir mit zwei verschiedenen Fluggesellschaften gebucht hatten ging das leider nicht. Wir hatten zwar in Bangkok genügend Zeit unser Gepäck abzuholen und wieder einzuchecken aber das ist alles immer mit viel Aufwand verbunden. Außerdem bekommt man in Thailand dann schon mal einen Stempel in den Pass und in der Zwischenzeit darf man in Thailand nur zwei mal pro Jahr einreisen. 

Nachdem wir unser Gepäck in Düsseldorf dann aufgegeben hatten stärkten wir uns erst mal in einem netten asiatischen (wir wollten uns langsam schon mal daran gewöhnen) Lokal. Danach ging es gemütlich zur Gepäckkontrolle. Wir hatten noch gut eine Stunde Zeit also normalerweise kein Problem. Aber jetzt war es mit der Gemütlichkeit ganz schnell vorbei. Mit uns wollten noch weitere gefühlte 2000 Fluggäste durch die Kontrolle. Irgend etwas war hier faul. Von insgesamt 9 Bändern für die Kontrolle waren nur drei besetzt und das blieb auch die nächste(n) Stunde(n) so. Der Rest der Mitarbeiter in Mittagspause oder wer weiß wo. Langsam wurde es ganz schön eng. Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die ihren Flieger bekommen wollten uns so ging es nur mit „active cueing“ (als Skifahrer ist man ja solch ein Massenandrang gewohnt) vorwärts. Als wir dann endlich an der Reihe waren (na ja wir haben die Reihe etwas manipuliert) hatten wir noch 15 Minuten bis zum Abflug unseres Fliegers. Im Laufschritt ging es dann zur Passkontrolle. Auch hier wieder eine lange Schlange. Dabei hatten sie mindestens 10 Terminals, an denen man als EU-Bürger „automatisch kontrolliert“ (komisches Wort aber mir fällt nichts anderes ein) wird. Natürlich waren diese 10 Schalter geschlossen. Als wir dann an der Reihe waren (dieses Mal ging nichts mit vordrängeln) hatten wir noch knapp 5 Minuten bis zum Start. Dann ging es wieder im Laufschritt zum Gate. Soll ich jetzt erwähnen dass wir natürlich das allerletzte Gate am Flughafen erreichen mussten. Das Personal wartete schon sehnsüchtig auf uns und wir mussten nicht mal die Bordkarte vorzeigen. Ein paar Minuten später und wir hätten sicherlich alle Passagiere auf dem Rollfeld gesehen wie sie ihr Gepäck identifizieren. Phuh nochmals Glück gehabt.

Von Düsseldorf ging es in knapp zwei Stunden bis Kiev. Habe ich erwähnt dass wir mit Ukraine Airways geflogen sind? Nach wiederum knapp zwei Stunden ging es dann in neun Stunden von Kiev nach Bangkok. Zum Glück hatten wir im Vorfeld Plätze (natürlich für extra Euro) am Notausgang gebucht. Das war auch gut so denn die Bestuhlung war nicht gerade großzügig gewählt. Der Flieger war übrigens proppe voll.

In Bangkok reisten wir dann offiziell in Thailand ein um eine Stunde später - nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen und wieder aufgegeben hatten - wieder auszureisen. Zum Glück hatten wir hier mehr als fünf Stunden Aufenthalt. 

Abends erreichten wir dann Luang Prabang und mit einem Minivan ging es vom Flughafen in „unser“ Guesthouse in dem wir schon sehr oft untergekommen sind. Der Besitzer erkannte uns sofort wieder (wir haben aber einen guten Eindruck hinterlassen ! ) und wir bekamen sogar „unser“ Zimmer wieder. Nach einem Begrüßungsschluck fielen wir todmüde ins Bett. Immerhin hatten wir 30 Stunden in den Knochen mit recht wenig Schlaf. Damit kein Neid aufkommt, Luang Prabang empfing uns mit 16°, also unwesentlich mehr als in Deutschland. Aber auch hier sollte es noch dicker nein kälter kommen.

Am Samstag Abend trafen wir uns mit Michael, dem neuen Manager der Bambusschule. Michael kam gerade von einem Treffen aus Vientiane mit anderen NGO’s (Non Gouvernment Organisation, nun die Google Übersetzung lass ich mal aus aber es heißt soviel wie : eine Organisation die nicht von einer Regierung oder Land unterstützt wird, also eine private Organisation). Wir aßen zu Abend und lernten uns gegenseitig kennen. Das Eis war ganz schnell gebrochen, eigentlich gar nie da denn natürlich hatten wir beide viel zu erzählen vom woher und wohin. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Minibus nach Nong Khiaw zur Bambusschule und natürlich zu unseren Rädern. Alles war Bestens, die Räder standen noch an ihrem alten Platz und unser zurückgelassenes Reisegepäck war ebenfalls da. Durch die feuchte Luft hier hatten die Kleidungsstücke natürlich ein „wenig“ Geruch angenommen aber nach ein paar Tagen an der frischen Luft und einigen Reinigungsschritten konnten wir die Sachen auch schon wieder anziehen. 

 

Chitladta Bila, unsere Unterkunft in Luang Prabang
Chitladta Bila, unsere Unterkunft in Luang Prabang

 

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Reparaturen sowohl an der Ausrüstung als auch vor Allem an den Rädern. Diese brauchten eine gründliche Wartung. Angefangen vom Austausch der Ketten und Ritzel über Ölwechsel an der Schaltung und natürlich einer Generaldurchsicht. Der Wechsel des hinteren Ritzels bereitete die größte Schwierigkeit. Hierzu ist eine sogenannte Kettenpeitsche notwendig die ich natürlich nicht in meinem Werkzeug habe da man dieses Teil recht selten benötigt und deshalb eigentlich nur unnötiger Ballast bedeutet. Jeder gute Fahrradwerkstatt hat natürlich solch ein Werkzeug. Aber eine gute Fahrradwerkstatt in Nong Khiaw gibt es eben nicht. Anfangs versuchte ich es noch mit der alten Kette und einer Schraubzwinge aber das Ritzel war bombenfest. Nach einigen Anlaufstellen im Ort brachte mich schließlich Harps, vom Delilah an die richtige Adresse. Nachdem ich beim richtigen Mann angekommen war und der dann mit dem Moped losfuhr kam dieser nach 10 Minuten mit der Kettenpeitsche zurück. Hurra, allerdings waren die Ritzel an den beiden Rädern sehr fest. Mit vereinten Kräften waren wir dann doch erfolgreich. Puh, Glück gehabt. Die Reparaturen zogen sich dann doch noch fast die ganze Woche hin.

Ein weiteres Problem war unser Zelt. Die Dichtungen an den Nähten hatten sich langsam abgelöst. Da wir dies schon vor unserer Abreise nach Deutschland bemerkten hatten wir den entsprechen Kleber (Seam Grip) im Gepäck. Zum Glück konnten wir uns im Haus der Bambusschule ausbreiten denn das Zelt musste ja von innen geklebt werden und der Kleber muss mindestens 24 Stunden trocknen. Ganz herzlichen Dank an die Bambusschule ohne deren Hilfe, bzw. Benutzung der Räumlichkeiten unsere Weiterfahrt sehr viel schwieriger geworden wäre.

Nun, ich habe vorhin doch geschrieben dass wir in Luang Prabang bei recht kaltem Wetter angekommen sind. Hier in Nong Khiaw wurde es zunehmend kälter. Mitte der Woche hatten wir kaum zweistellige Temperaturgrade. Der wärmste Ort in Nong Khiaw waren sicherlich unsere neuen Daunenschlafsäcke. Ende der Woche allerdings wurde es zunehmend wärmer und am Samstag sollen wir dann tagsüber schon weit über 20°C haben und auch die Sonne ließ sich endlich wieder blicken. 

Wir möchten uns die nächsten Tage noch mit ein paar Leuten treffen die wir von unserem ersten Aufenthalt hier kennen gelernt hatten. Am Samstag haben wir uns mit Satheet, dem früheren Dolmetscher der Bambusschule verabredet. Darauf freuen wir uns schon sehr. 

Am Sonntag wollen wir noch mit Michael gemeinsam essen bevor es dann am Montag endlich wieder auf die Räder geht. Wir sind natürlich schon sehr gespannt.

 

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