Der vorläufig letzte Bericht von der Seidenstraße

Ja, wir sind beide seit Ende Mai wieder zurück in Deutschland. 

Die Herz- und Kreislaufprobleme, die Silke schon seit längerer Zeit hatte wurden immer schlimmer. Ihr Puls fuhr manchmal Achterbahn bei ihr so dass wir uns entschlossen die Probleme zu Hause abzuklären. Die medizinischen Gegebenheiten hier in Kirgisistan sind alles andere als Vertrauenserweckend. Wir konnten recht kurzfristig einen Flug nach Düsseldorf buchen so dass Silke zu Pfingsten nach Hause flog. Dort wurde sie gleich im Krankenhaus Halle stationär aufgenommen und ziemlich schnell wurden dann auch entsprechende Untersuchungen angeleiert. Ihr behandelnder Arzt biss sich richtig fest und sie fühlte sich in sehr guten Händen. 

Wir gingen anfangs davon aus dass wir nach entsprechender Diagnose und evtl. Medikation unsere Fahrt fortsetzen konnten. Nach mehr als einer Woche und einer Reihe von Untersuchungen empfahl ihr Arzt eine weitere MRT-Untersuchung in 6 bis 8 Wochen und er empfahl uns ebenfalls die Reise abzubrechen. Daraufhin brach ich natürlich die Zelte in Osh ab und buchte für den 31. Mai ebenfalls einen Rückflug nach Deutschland. Problematisch war natürlich unser Gepäck, immerhin die beiden Räder und das Gepäck von uns Beiden da Silke nur mit dem Notwendigsten abreiste. Das Verpacken der Räder gestaltete sich ein wenig umständlich da ich in Osh keine geeigneten Fahrradboxen auftreiben konnte. Ich bastelte mir aus Karton, viel Klebeband und noch mehr Haushaltsfolie zwei Boxen in denen ich die Fahrräder, nachdem ich sie einigermaßen platzsparend zerlegte transportieren konnte. Unsere restlichen 8 Packtaschen verstaute ich in einem mitgebrachten Sack.

Morgens um 4 Uhr ging es damit per Taxi zum Flughafen. Soweit war noch alles gut und der Taxifahrer half mir bis zum Eingang zum Flughafen. Ab dort war der Weitertransport „etwas“ schwieriger da ich keinen Gepäckwagen benutzen durfte. Irgendwie schaffte ich die vielen Kisten dann doch zum Checkinschalter. Dort natürlich die Überraschung als ich die Kisten auf die Waage stellte. 23 kg durfte ich pro Gepäckstück anliefern was mir bei den Rädern (unter Mithilfe der Abtrennung an der Waage an die ich die Räder lehnte) auch einigermaßen gelang. Dann der Sack mit den Packtaschen den ich leider nicht an die besagte Abtrennung lehnen konnte. 30,5 kg zeigte die Waage und ich musste dafür 70€ extra bezahlen. Nun ich habe gehört dass die Lufthansa wohl deutlich mehr dafür verlangt. Ich erwähnte (bzw. versuchte zu erwähnen da die Verständigung sehr schwierig war) dass ich doch während unserer Radlerei mindestens die 7kg Gewicht abgenommen habe und deswegen doch einen gewissen Bonus erhalten sollte. Aber das half natürlich nichts.

Nach insgesamt knapp 12 Stunden Flug inklusive knappen 4 Stunden Aufenthalt in Moskau erreichte ich schließlich Düsseldorf wo mich Michael und Silke abholten. Vielen Dank nochmals an Michael. In Düsseldorf angekommen wurde ich gleich mal wieder an die „Ordnung“ in Deutschland erinnert. Den Gepäckwagen gab es nur gegen einer Gebühr von einem Euro. Klar dass man nach einem halben Jahr im Ausland jede Menge Euromünzen in der Tasche hat!! Eine Frau die meine Misere erkannte schenkte mir kurzentschlossen einen Euro. Auch an diese Dame unbekannterweise eine herzliches Dankeschön.

Tja für uns ist die Tour erstmal unterbrochen. Wir warten ab was die Untersuchung in ein paar Wochen ergibt. Danach entscheiden wir wie wir weitermachen. 

Zum Schluss noch ein paar Eindrücke von den letzten Tagen in Kirgisistan.