Samstag 14.3.

Am Freitag hatte es doch noch mit der zusätzlichen Übernachtung geklappt. Wir verbrachten diesen Tag nur mit Faulenzen und dem Versuch sich langsam an die Temperaturen zu gewöhnen was gar nicht so einfach ist.

Früh wie immer klingelte der Wecker. Nach dem kurzen Frühstück (es gab wie immer Kaffee allerdings Kaffee satt und Pfannkuchen) ging es dann gegen 7 Uhr los. Panama City ist zum radeln natürlich absolut nicht gemacht. Die Rushhour hielt sich zwar einigermaßen in Grenzen aber bis wir so einigermaßen am Stadtrand waren waren wir doch ordentlich geschafft. Nicht nur wegen der Temperatur vor Allem aber wegen der meist rücksichtslosen Autofahrer die haarscharf an den einzigen (nämlich wir) Radfahrer vorbeifahren. Nach gefühlten drei Stunden war der Verkehr einigermaßen erträglich. Wir hatten also Panama City hinter uns. Nach etwa 60 km fanden wir in einem kleinen Ort (Chepo) mit Hilfe eines Taxifahrers eine nette Unterkunft in der wir für 30$ die Nacht verbrachten. Morgen geht’s dann Richtung San Blas Inseln. Ein Autofahrer, der mit uns an der Ampel warten musste erklärte uns dass die Fahrt dorthin wohl sehr hügelig sei. Wir werden morgen recht früh aufbrechen und dann sehen wir schon.

Sonntag 15.3.

Um 6 Uhr ging es schon los. Es sollte bis dahin unsere härtest Tour werden. Dies auch der Grund warum ich mit dem Höhenprofil diesen Artikel beginne. Aber mal ganz von vorn. Die ersten km kamen wir super voran. Wir fuhren auf der berühmten Panamerikana die von Alaska bis Feuerland über mehr als 24000 km führt. Im Übrigen ist diese Panamerikana nur einmal unterbrochen und zwar hier in Panama. Die Gegend um Darielen ist total sumpfig und von vielen Flüssen durchzogen was eine Straße in Richtung Kolumbien ziemlich schwierig erscheinen lässt. Außerdem tobt hier in der Gegend immer noch ein Drogenkrieg der das Reisen sicherlich nicht angenehm macht.
Die Straße bis zum Abzweig zu den San Blas Inseln war wirklich sehr gut. Wir konnten sogar den Seitenstreifen benutzen und kamen auch recht gut voran. Aber dann kam’s. Einige Schilder wiesen auf die San Blas Hills hin was die Erinnerung an den Autofahrer in Panama City wach werden ließ. Schon beim Abzweig konnten wir ahnen was auf uns zukam. Es ging gleich mal eine Schiebestrecke hoch. Dies sollte nicht die einzige an diesem Tag bleiben. Die Straße war der absolute Wahnsinn. Kaum fuhr man mal 100 m den Berg runter ging es nach der nächsten Kurve auch gleich wieder 50 100 Höhenmeter rauf. So ging es wirklich die ganze Strecke und es hörte nicht auf. Am Ende hatten wir 1600 Höhenmeter wobei der höchste Punkt gerade mal 450 m war. Von diesen 1600 Höhenmeter haben wir sicherlich 1200 davon geschoben und zwar auf die übelste Art. Auf halber Stecke passierten wir einen Kontrollposten des Militärs und gleich darauf wurden wir um 40$ erleichtert. Steuer. Die San Blas Inseln gehören zu dem dort ansässigen Volk der Kuna die seit 1925 ein autonomer Staat im Staat sind. Alle Einnahmen kommen allen Bewohnern zu Gute. Als wir nach 35 km und 9 Stunden fahren oder soll ich besser schreiben schieben am Anleger ankamen konnten wir noch ein Boot auf eine der 365 San Blas Inseln ergattern. Die Fahrräder mussten wir aber am Anleger zurücklassen. Es ging recht ordentlich zu Sache und nach etwa 15 Minuten erreichten wir „unsere“ Insel. Es war der absolute Traum. Zwar nicht ganz für uns allein aber die Insel war genauso wie man sich eine Insel in der Karibik vorstellt. Weißer Sand, türkisblaues Meer, Kokospalmen und wir mitten drin. Wir bezogen dann eine Strohhütte ganz für uns allein obwohl mehrere Betten in dieser Unterkunft standen. Leider habe ich mir wieder mal eine Erkältung zugezogen. Fieber das nicht aufhören wollte. Da ist man im Paradies und kann es gar nicht so richtig genießen. Das Wetter war allerdings auch nicht so richtig paradiesisch so dass dies einigermaßen darüber hinwegtröstete. Die Tage auf der Insel vergingen wie im Flug. Silke organisierte für die Rückfahrt einen Pickup der uns bis nach Panama City bringen sollte. Auch unter normalen, gesunden Verhältnissen hätten wir die Rückfahrt über diese Straße wohl sehr schwer unter die Räder genommen.

Mittwoch 18.3.

Die Rückfahrt mit dem Pickup klappte hervorragend. Er war pünktlich am Anleger und nach dem Verladen der Räder ging es auf der uns wohlbekannten Strecke zurück. Obwohl es natürlich wesentlich schneller ging als am Sonntag hatten wir doch wesentlich mehr von der Landschaft, die wirklich super schön ist gesehen. Manche Stellen kamen uns sehr bekannt vor und wir konnten es kaum glauben dass wir hier gefahren oder sagen wir besser geschoben haben. Nach etwas mehr als 2 Stunden waren wir in Panama in unserem ersten Hostel. Erst hatten sie zwar keinen Platz für uns aber dann ging es doch irgendwie. Wir bekamen ein kleines Zimmer in dem wir bis Montag bleiben können. Ich hoffe dass ich bis dahin mein Fieber in den Griff bekomme. Fühle mich zwar noch etwas schlapp aber ich denke bis Montag sollte das dann doch wieder gehen. Ist schon etwas komisch bei 33° mit Fieber im Bett zu liegen.