Auf nach Trinidad

 

Nun irgendwann hat auch der „etwas“ sehr lange Aufenthalt ein Ende.

Zuvor lud uns Adriana zusammen mit ihrem Freund René am letzten Tag in Varadero zu einer Fahrt in eine Höhle (Cueva Saturna) ein. Wir fuhren mit René’s Auto ca. 25 km in Richtung Matanzas. Dort ging es dann in ein eine interessante Höhle die deswegen auch so interessant war weil man an deren tiefsten Punkt ein tolles Wasserbecken vorfand in dem man schwimmen durfte. Das Wasser war zwar etwas kälter wie das Meer aber es war glasklar. Man konnte mehrere Meter in die Tiefe schauen. Mit Ausnahme von mir genossen die anderen drei das kühle Nass.

 

Abends überraschte uns Nicy mit einem kubanischen Grillabend. Zusammen mit den drei Kubanern und den zwei britischen Gästen „feierten“ wir unseren letzten Abend.

 

 

 

Am anderen Morgen ging es dann wieder recht früh auf die Reise. Wir hatten geplant dass wir, wie immer zuerst mal nur so 50 km fahren wollten Die Rechnung ging leider nicht auf denn in dem von uns angepeilten Ort gab es keine Übernachtungsmöglichkeit obwohl sowohl maps.me also auch unser Garmin-navi eine Casa gelistet hatten. Also dann weiter. Kubas Hauptwindrichtung ist Wind aus Ost. Natürlich ging unser Weg stur in Richtung Ost und der Wind an diesem und den weiteren Tagen war ganz schön heftig. Wie heißt es doch so schön: der Wind kommt immer von vorn. Die Suche nach einer Unterkunft wurde immer schwieriger. Alle von uns angesteuerten Unterkünfte existierten nicht mehr. Sicher ein Tribut an die letzten beiden Jahre an denen Kuba komplett dicht gemacht hat. Für die Besitzer lohnte es sich nicht mehr ihre Casas weiter zu betreiben denn sie müssen auch ohne Gäste ordentlich Steuern dafür bezahlen. Langsam wurde unsere Geduld ordentlich auf die Probe gestellt. Es wurde immer später und so langsam ließen die Kräfte bei uns nach. Nach mehr als 100 km mit ordentlich Gegenwind und keiner Aussicht auf eine Übernachtung war die Laune ganz schön im Keller. In der letzten kleinen Stadt zeigte man uns ein Hotel das etwas außerhalb lag. Als wir dort ankamen sagte uns der Verwalter (der Besitzer war schon nicht mehr anwesend) dass das Hotel nicht mehr existiert. Jetzt war guter Rat teuer denn es fing schon an dunkel zu werden. Dann kam die Erlösung in Form von einer Kubanerin die seit 40 Jahren in Miami lebt und zu Besuch in Kuba war. Sie fuhr mit ihrer Schwester und einer Freundin mit dem Auto an diesem „Hotel“ vorbei und als sie uns sah (wir mussten ganz schön fertig ausgesehen haben) hielt sie an und versuchte mit dem Besitzer per Telefon einen Deal zu arrangieren. Leider ohne Erfolg. Kurz entschlossen lud sie uns zu sich nach Hause ein. Wir folgten ihrem Auto etwa 2 km bis zu ihrem Haus. Dort angekommen wurde kurzerhand das Wohnzimmer (ich denke unser Wohnzimmer im Tiny House ist mehr als doppelt so groß) umgeräumt so dass wir unsere Isomatten ausbreiten konnten. Dann wurde gekocht und wir wurden von den drei Damen zum Abendessen eingeladen. Es war der Wahnsinn. Sie wollte auf keinen Fall Geld von uns. Solche Erlebnisse hatten wir schon öfter auf unseren Reisen und wir ziehen immer wieder den Hut vor solcher Gastfreundschaft. 

Am anderen Morgen ging es für uns „nur“ noch 60 km bis Santo Domingo. Die Schwester von Marie lebt dort und wusste von einer Casa Partikulara in diesem Ort. Diese fanden wir auch recht schnell und blieben dann die Nacht dort. Am nächsten Tag dann noch knappe 40 km bis wir in unserem vorläufigen Etappenziel Santa Clara ankamen. Leider gab es auch in der von uns als erstes angefahrene Casa Particulara keine Übernachtungsmöglichkeit aber uns wurde eine Adresse genannt in der wir dann auch gut unterkamen. Für unsere weitere Reise wird die Sache mit dem Übernachten wohl immer mehr zum Problem. Wir werden wohl hauptsächlich größere Orte oder zumindest größere Touristenorte anfahren.

 

Santa Clara, die Che Guevara Stadt. 

Die Stadt hat eine besondere Affinität zu Che. Dieser hatte Ende 1959, also zum Ende der Revolution einen wichtigen Sieg gegen die Armee des Diktators Batista errungen. Es gelang ihm mit einem genialen Plan mit nur 200 Mann zuerst einen Militärzug, der Waffen in die Kaserne von Santa Clara zu bringen zu kapern. Anschließend nahmen sie in nur wenigen Tagen die Stadt ein. Anschließend zogen sie triumphierend in Havanna ein und verkündeten das Ende der Diktatur Batistas. Zeugnisse dieser Tat sind in der ganzen Stadt zu sehen.

Che wurde später 1967 in Bolivien von der CIA gefangen genommen und ohne Anklage erschossen. Die Gebeine wurden erst 1997 in einem extra für diesen Zweck erbauten Mausoleum in Santa Clare bestattet. Natürlich waren auch wir an diesen speziellen Orten.

 

Am Mittwoch ging es dann wieder früh los in Richtung Trinidad. Wir wollten vorher aber noch eine landschaftlich sehr interessante Gegend besuchen. Laut Navi lag die Stadt (Topes de Collantes) , die wir für unseren Aufenthalt aussuchten ziemlich hoch bzw. war die Fahrt dorthin ziemlich bergig. Das Navi hatte recht. Nacht etwas mehr als 70 km und 1500 Höhenmetern hatten wir gegen Abend die Stadt erreicht. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich ein wenig problematisch aber irgendwie erreichten wir nach vielem Nachfragen eine nette Unterkunft. Wir konnten sogar noch am selben Tag zu Abend essen.

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir mit vielen schönen Wanderungen rund um Topes de Collantes. Am ersten Tag ging es zu einem, ganz in der Nähe der Casa gelegenen Wasserfall. Der Weg dorthin und vor allem natürlich der Wasserfall selbst waren schon sehr beeindruckend. Immerhin ist diese Wasserfall mit 210 Metern der zweit höchste Kubas. Am zweiten Tag organisierte uns unser Vermieter einen Jeep der uns zu einem sehr schönen Park (Parque de Guanayara). Die Fahrt dorthin war nur mit einem Allradfahrzeug möglich. Sehr steile Ab-und Auffahrten die wir mit den Rädern auf gar keinen Fall geschafft hätten. Die dortige Wanderung wieder zu einem Wasserfall war auch sehr schön. 

 

Am Samstag erreichten wir dann nach einer sehr kurzen Fahrt Trinidad wo wir drei Tage blieben


Bleibt gespannt