NRW_04

Bis zur Abfahrt unserer Fähre hatten wir noch genügend Zeit, der Dampfer ging erst kurz vor 12:00 Uhr. Als wir am Hafen ankamen und unsere Tickets lösten waren wir doch recht erstaunt über den Fährpreis. Zusammen mussten wir knapp 100€ bezahlen. Hätten wir vorher buchen können hätten wir das Ticket auch um die Hälfte bekommen. Aber wir konnten unsere Reise ja nicht so weit im Voraus planen. Nach etwa 3.5 Stunden fuhren wir in den Hafen von Göteborg ein. Die letzten Kilometer sind schon sehr beeindruckend. Es geht an hunderten kleiner und größerer Inseln vorbei bis man dann am Kai anlegt. Vorher geht es noch unter einer knapp 50 Meter hohen Autobahnbrücke hindurch. Man hat den Eindruck dass der Dampfer beinahe an der Brücke hängen bleibt.  Nach dem Anlegen ging es in Richtung Campingplatz. Da wir sehr gut in der Zeit lagen wollten wir uns für Göteborg zwei Tage Zeit nehmen. Auf der Fahrt zum Campingplatz gerieten wir mitten in eine Schwulen und Lesben Demo. Die Loveparade im Kleinen. Wir genossen die Stimmung um die Veranstaltung da wir sowieso nicht weiter fahren konnten. Es war schon alles sehr interessant. Leider konnten wir so manche Plakate nicht lesen. Der Campingplatz liegt am Rande eines sehr schönen Parks. Wir bauten unser Zelt auf und liesen den ersten Abend gemütlich mit den noch in Dänemark gekauften Alkoholikas ausklingen. Der Platz war übrigens sehr sauber und auch der Preis war mit 20€ auch durchaus angemessen. Am nächsten Tag ging es dann mit den Rädern in die Stadt. Die Räder fuhren sich natürlich ohne Gepäck richtig angenehm. Göteborg ist eine super tolle Stadt sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer. Es gibt jede Menge sehr tolle Radwege und hier hatten wir auch öfters das Gefühl eine grüne Welle an den Ampeln zu erwischen. Steht man dann einmal an einer Ampel schaltet diese nach dem Drücken auf einen Knopf sehr schnell um. Sehr zum Leidwese der Autofahrer. Nachmittags umrundeten wir dann den Hafen von Göteborg und fuhren natürlich über die Brücke die wir schon bei der Einfahrt mit dem Schiff bewundern konnten. Am Ende kamen wir noch an eine, Public Viewing Platz vorbei zu dem jede Menge Leute unterwegs waren. Schließlich spielte heute Abend Schweden gegen Irland. Da wir allerdings vorher noch beim Einkaufen waren und die Sachen natürlich nicht mit zum Public Viewing hätten mitnehmen dürfen entschlossen wir uns doch in Richtung Campingplatz zu fahren. Später erfuhren wir dass das wohl eh kein berauschendes Spiel war. Am anderen Tag erkundeten wir Göteborg zu Fuß. An einem Outdoorladen kamen wir nicht vorbei. Wir kauften uns (endlich) richtig wasserdichte Regenjacken. Die waren zwar recht teuer aber unsere anderen Jacken waren schon nach einer Stunde im Regen in Bremerhafen undicht. Nachts regnete es recht kräftig aber am nächsten Tag war es zumindest beim zusammenpacken trocken. Wir fuhren dann in Richtung Osten denn wir wollten ja zu einem kleinen privaten Motorradtreffen das in der Nähe von Jönköpping stattfindet. Wir waren dort schon einige Male mit dem Gespann und freuten uns schon auf ein Wiedersehen mit Gun und Michael die dieses Treffen organisieren. Gegen Mittag mussten sich unsere neuen Jacken bewähren. Es fing richtig räftig an zu regnen. Schon allein für diesen Tag hat sich der Kauf der Jacken gelohnt. Sie waren absolut dicht. Schon oft haben wir uns die Frage gestellt was wohl schlimmer ist: Regen, Gegenwind oder Berge. Heute hatten wir alles drei auf einmal. Jede Menge Gegenwind, jede Menge Höhenmeter (ca. 1000) und jede Menge Regen. Nach 105 km kamen wir pünktlich mit einem kräftigen Regenschauer an einem Campingplatz an. Das mit dem Regen erwies sich im Nachhinein als Segen denn es gab dort das Angebot dass man gegen einen kleinen Aufpreis auch eine Hütte mieten konnte. Dies ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Hütte war zwar sehr spartanisch ausgerüstet, ohne Wasser und Toilette aber das macht natürlich nichts aus. Wir genossen dann den Abend in einer trockenen, warmen Hütte. Am Donnerstag ging es dann die restlichen 50 km bis zur Stuga von Gun und Michael. Die Beiden staunten natürlich als wir mit den Rädern auf den Hof fuhren. Nach und nach trudelten auch die anderen Motorradfahrer ein und es wurde wie immer eine recht schöne Feier die erst am Sonntag zu Ende war.Gun und Michael hatten sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und überraschten mit tollem Frühstück und leckerem Abendessen.  Am Sonntag hieß es dann Abschied nehmen. Für uns ging es wieder zurück in Richtung Westen zum Nordseeradweg. Nach etwas mehr als 90 km fanden wir in einem kleinen Wäldchen einen schönen Platz an dem wir unser Zelt aufschlagen konnten. Im Unterschied zu Dänemark ist das ¨wilde¨ Zelten in Schweden erlaubt. Der nächste Tag endete leider im Regen aber dafür schon am Meer. Da es kräftig am regne war suchten wir einen Campingplatz und wurden auch in der Nähe von Uddevalla fündig. Leider sind die Preise auf den Campingplätzen recht hoch. Wir mussten fast 30€ für den Platz bezahlen der leider auch bei Weitem nicht so schön war wie der in Göteborg. Aber wir konnten duschen und hatten ein trockenes Plätzchen zum Kochen, schreiben und lesen.

Einfahrt in den Hafen von Göteborg
Einfahrt in den Hafen von Göteborg
Die Aussicht von unserer Hütte
Die Aussicht von unserer Hütte
Gun
Gun
Michael
Michael
Motorradtreffen mit Fahrrädern
Motorradtreffen mit Fahrrädern
Auch die EM wurde live verfolgt (oder auch nicht)
Auch die EM wurde live verfolgt (oder auch nicht)
So ein bisschen Regen schadet doch nicht der Essenszubereitung
So ein bisschen Regen schadet doch nicht der Essenszubereitung
Rippentonne (Mhm absolut lecker)
Rippentonne (Mhm absolut lecker)
Weiterfahrt in Richtung Meer
Weiterfahrt in Richtung Meer