Ende

zumindest vorläufiges Ende unserer Fahrradtour durch Mittelamerika

Etwas zur Statistik
Etwas zur Statistik

Tja, irgendwann hat alles ein Ende auch unsere Fahrradreise in Zentralamerika

Letzten Sonntag (24.Mai) in Leon wollten wir eigentlich noch eine Tour unternehmen. Die Auswahl war zwischen einem richtigen Hahnenkampf und einer Wanderung auf einen aktiven Vulkan. Wir waren uns nicht ganz schlüssig welches wohl die richtige Tour sein wird da hatte sich das ganz schnell aufgelöst. Der Vulkan war seit ein paar Tagen wieder richtig aktiv und die Touren dorthin wurden deshalb alle abgesagt und die Sache mit dem Hahnenkampf erledigte sich deshalb weil es nicht genügend Teilnehmer gab (nicht die Hähne sondern die Zuschauer). Also wurde uns die Entscheidung leicht gemacht. Wir wollten wieder an den Pazifik und dies war von Leon aus nur 20 km. Wir fuhren also kurz vor Mittag los aber leider war mit losfahren nicht viel. An meinem Hinterrad war nicht genügend Luft. Nun die 20 km werden schon mit Aufpumpen gehen also Luftpumpe raus und dann los. Wir kamen aber nur etwa 500 Meter weit dann war die Luft wieder raus. Also Schattenplatz gesucht und abgepackt. Dass ich dieses Mal den Schlauchwechsel zwei Mal durchführen musste (der erste geflickte Schlauch war nach der „professionellen“ Reparatur doch nicht dicht) will ich gar nicht erwähnen. Na ja, irgendwann ging es dann weiter und die Fahrt an die Küste war insofern angenehm als es eigentlich immer bergab ging. Wir fanden ein Hostel direkt am Strand und blieben dort drei Nächte. Gleich am zweiten Tag fuhren wir morgens mit dem Bus zurück nach Leon. Das Ganze für uns Beide für etwa einen Euro. Natürlich ging der erste Weg gleich wieder zu „unserem“ Franzosen. Das Baguette ist dort wirklich eine Wucht.
Am anderen Tag brachte ich die nunmehr drei kaputten Schläuche zum Vulkanisierer der dieses Mal nach dem Flicken den Reifen im Wasserbad auf Undichtigkeiten kontrollierte. Wir werden ja sehen.

Am Donnerstag ging es dann wieder zurück nach Leon. Wir haben uns in diese Stadt ein wenig verliebt und das nicht nur wegen der französischen Bäckerei. Am nächsten Tag wollten wir sehr früh los und deswegen wollte ich den Wecker (sprich mein Handy) stellen. Aber trotz mehrmaligen umstülpen der Ortliebtaschen blieb das Handy unauffindbar. Ich hatte es wohl im letzten Hostel an der Küste vergessen. Tja was nun. Wir cancelten natürlich die morgige Abreise und ich wollte mit dem Bus zurück nach Las Penitas fahren was ich dann am anderen Morgen auch machte. Leider konnte sich im Hostel niemand an mein Handy erinnern. Nun ich denke da hat sich die Putzfrau ein nettes Taschengeld „verdient“.

Am nächsten Tag ging es schon um 5 Uhr weiter. Wir kamen morgens ziemlich gut auf der Panamerika voran. Erstens war es noch recht „kühl“ und zweitens war noch nicht so viel Verkehr auf der Straße.  Nach etwa 60 km war unser Etappenziel erreicht doch leider gab es dort keine Unterkunft. Wir mussten also weiterfahren und kamen so wieder mal auf die 80 km. Im nächst größeren Ort aber eben wieder mal 20 km mehr fanden wir auch ein nettes Hostel. Der Vorteil war natürlich auch dass wir auf diese Weise näher an Managua herankamen so dass wir dort am nächsten Tag schon morgens, vor der Rushhour durchkamen. Unser nächstes Ziel war Masaya das am Fuße des gleichnamigen Vulkans liegt. Dort verbrachten wir zwei Nächte und am letzten Tag ging es mit dem Besitzer des Hostels auf den aktiven Vulkan Masaya. So kamen wir doch noch auf „unseren“ aktiven Vulkan. Es war schon sehr beeindruckend am Kraterrand in die Tiefe zu schauen. Man konnte zwar wegen dem aufsteigenden Wasserdampf nicht auf die Lava schauen aber man konnte zumindest erahnen und auch erriechen (ziemlich Schwefelhaltig die Luft dort oben) was sich in der Tiefe abspielte. Die Aussicht von einem erloschen Nebenkrater war auch sehr beeindruckend. Am zweiten Tag ging es dann weiter nur etwa 15 km bis zur Laguna de Apoyo. Dort fanden wir ein Hostel mit einer beeindruckenden Lage direkt am See. Von unserem Zimmer und der Terrasse hatten wir einen super tollen Blick auf den See. Das schwimmen im See war übrigens auch sehr angenehm. Das Wasser hatte sicherlich etwa 28° warm und war super sauber. Leider waren die Übernachtungskosten doch nicht ganz in unserem Rahmen so dass wir am nächsten Tag in Richtung Granada aufbrachen. Dazu muss man noch wissen dass der See im erloschenen Krater eines Vulkans liegt was natürlich bedeutet dass es einen Kraterrand gibt der erheblich (in unserem Fall ca. 250 m) höher liegt als der See. Schon bei der gestrigen Abfahrt konnten wir natürlich erahnen was uns bei der Auffahrt am anderen Tag. Bevorstand. Es war recht steil und die 230 Höhenmeter waren in knapp zwei Kilometer zu bewältigen. Wir waren uns nicht ganz einig wie wir an den Rand des Kraters kommen sollten. Silke wollte eigentlich dass wir ein Pickup organisieren der uns zumindest bis zum Kraterrand bringen sollte. Ich wollte mit dem Fahrrad die letzten Kilometer bis Granada zurücklegen. Wir „einigten“ uns dann auf Fahrrad. Am nächsten Tag, es hatte in der Nacht geregnet so dass die Luft ziemlich feucht war und uns ganz schön ins Schwitzen brachte. Nach einer knappen halben  Stunde standen wir am Rand des Kraters und legten erst mal eine Pause ein. Es war doch ganz schön anstrengend. Danach ging es dann nur noch runter nach Granada.
Hier in Granada werden wir noch bis Dienstag bleiben. Von hier geht es dann mit dem Bus nach San José in Costa Rica. Dort werden wir William treffen den wir an der Grenze von Panama und Costa Rica vor knapp zwei Monaten kennen gelernt hatten und der uns zu sich nach San José eingeladen hat. Wir hatten in den letzten Wochen einen sehr angenehmen E-Mail Kontakt mit ihm. William hat in der Zwischenzeit entsprechende Boxen für den Transport unserer Fahrräder nach Deutschland organisiert. Damit nimmt er uns einen erheblichen organisatorischen Aufwand ab. Da wir nicht direkt von San José nach Amsterdam fliegen sondern über Panama City müssen unsere Räder umgeladen werden. Aus diesem Grund haben wir uns für die Boxen entschieden denn ich denke dass die Fahrräder doch erheblich sicherer transportiert werden können. Wir werden sehen.
Auf das Wiedersehen mit William, der selbst auch begeisterter Radfahrer ist freuen wir uns sehr denn wir hatten an der Grenze natürlich nicht genügend Zeit über unsere Reise und seine Fahrradleidenschaft zu sprechen. Wir sind schon sehr gespannt.
In den nächsten Tagen werden wir die Busreise organisieren und die Räder schon mal vorbereiten, sprich einmal gründlich reinigen. Das haben sie nach 5 Monaten auch mal richtig verdient.

Apropos Räder

Ihr wundert euch sicherlich warum haben wir noch nichts über unsere Fahrrädern geschrieben haben. Ganz einfach, es gibt nichts zumindest nichts Negatives zu berichten mit Ausnahme der mehr als 10 Platten. Aber für die Platten können die Räder ja nichts. Unsere Räder haben sich wacker geschlagen und wir sind mehr als zufrieden. In der Rubrik Unser Fuhrpark stehen ein paar Sätze zu unseren Rädern.

Vulkan Masaya
Vulkan Masaya