Abschied von Vinales

Nach 7 Tagen am gleichen Ort hat es uns natürlich schon wieder gejuckt. Der Regen vom Sonntag war ziemlich heftig und wir warne froh den Sonntag auszusitzen. Schon früh am Morgen ging es los. Wir wurden herzlich von den Besitzern der Casa verabschiedet und dann ging es los. Wir fuhren in Richtung Küste denn der Plan war an der Küste in Richtung Westen nach Maria la Gorda (Die dicke Maria, ja so heißt das wirklich) zu radeln. Zuerst also ein wenig den Berg rauf und dann immer bergab. So macht das radeln Spaß. Unser erstes Ziel war ein kleine Insel - Insel ist es nicht mehr denn sie kann über einen künstlichen Damm angefahren werden - Cayo Jutias angeblich mit einem super tollen Sandstrand. Kurz vor dem Damm auf die Insel lag noch ein Casa Partikulare die allerdings einen recht hohen Kurs für die Übernachtung verlangte. So fuhren wir auf die Insel weil unsere Karte dort einen Zeltplatz versprach. Nach etwa einer Stunde kamen wir an einem Resort an an dem es zwar tagsüber etwas zu Essen gab eine Übernachtung aber nicht möglich ist. Allerdings durften wir unser Zelt dort aufstellen nachdem die Besitzer des Resorts zurück aufs Festland fuhren. Nur ein Mann, der die Anlage bewachte blieb zurück im Resort. Der Strand war schon sehr schön allerdings war das Meer durch den Sturm die Tage zuvor noch ziemlich aufgewühlt so dass das Baden eigentlich nicht einladend war. Die Nacht war recht ruhig wenn man mal von den abermilliarden Mücken absah. Zum Glück hat unser Zelt die Plagegeister sehr gut von ihren Aktivitäten abgehalten aber man durfte das Zelt auch nicht verlassen. 

Morgens dann die Weiterfahrt in Richtung Westen. Die Straßen wurden immer schlechter was ganz ordentlich an Nerven und auch Kraft kostete. Man konnte kaum den Blick auf die schöne Gegend werfen weil immer größere Schlaglöcher (übrigens die englische Bezeichnung hierfür ist pothole, was die Sache viel besser trifft) im Wege waren. Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Dorf und einer netten Casa.

Die nächste Etappe endete in einem kleinen Weiler und bis wir die dortige, einzige Casa gefunden hatten verging die Zeit. Auch war der Raum gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig, aber es sollte noch schlimmer kommen. 

Dann ging es die letzten 50 km bis zur Küste und dann noch weitere 14 km bis Maria la Garda auf denen wir unsere

30 000 km mit den Rädern "voll" machten. Dies war leider eine völlige Enttäuschung. Die Lage und das Umfeld waren nicht schlecht aber wir hätten nur mit Karte bezahlen können und die Unterkunft sollte 80 Dollar kosten. Silke begutachtete das Zimmer und meinte dass dieser Betrag bei Weitem nicht angebracht wäre. Deswegen fuhren wir wieder zurück in ein kleines Dorf mit vielleicht 20 Hütten aber 4 Casas. Die erste nahmen wir dann nach einigen Vergleichen aber das war dann im Nachhinein nicht unbedingt die beste Wahl. Das Zimmer und vor Allem die Besitzerin waren schon etwas gewöhnungsbedürftig. Sie respektierte manchmal nicht immer unsere Privatsphäre und stürmte an uns vorbei in „unser“ Zimmer. Auch war das Essen nicht unbedingt nach unserem Geschmack. Wir wollten auch nicht allzugange bleiben und so sahen wir über manches hinweg. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Baden am Strand was wir ganz schön genossen.

 

Nach zwei Nächten hatten wir genug und fuhren in Richtung Pinar del Rio. Dort wollten wir unser Visum Verlängern lassen was in Vinales (noch) nicht möglich war. Wir kamen in eine kleine Stadt in der allerdings die in unserer Karte vorhandenen Casas zum Teil nicht mehr existierten. Zum Schluß fanden wir allerdings eine recht nette Unterkunft mit einer sehr netten Besitzerin die uns auch ganz ordentlich mit Essen verwöhnte.

Am Sonntag ging es dann wieder wie immer recht früh los in Richtung Pinar del Rio. Zum Glück wurde die Straße jetzt endlich besser so dass wir auch noch Zeit für die Umgebung hatten. Der Westen von Pinar del Rio ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Doch in der Hauptsache wird hier Tabak für die berühmten kubanischen Zigarren angebaut. Bei unserem letzten Besuch hatten wir hier eine Tabakplantage besichtigt. mussten dies also nicht noch einmal machen. In Pinar del Rio angekommen war die Suche nach einer passenden Unterkunft etwas mühsam da viele der im Reiseführer angegebenen Casas nicht mehr existierten. Die letzten beiden Jahre ohne Touristen hatten wohl viele zum Aufgeben gezwungen. Letztendlich fanden wir mit Hilfe eines vorbeifahrenden Rollerfahrer doch noch eine nette Unterkunft die noch so richtig im Kolonialstiel gebaut und vor Allem auch so erhalten ist.

Am nächsten Tag dann gleich der Besuch der Imigration Behörde. Wir durften an der langen Schlange vorbei und kamen in ein kleines Büro. Nach einigem Hin und Her  und mit Händen und Füßen kamen wir bis ganz kurz vor der Ausstellung des neuen Visums das daran scheiterte dass wir den fälligen Betrag von 625 Pesos nicht bar bezahlen konnten sondern in der Post den entsprechenden Betrag in Briefmarken vorweisen sollten. Also auf zur Post und diese Marken besorgt. Danach ging es doch einigermaßen schnell bis zur Ausstellung. Wir haben weitere 30 Tage Zeit in Kuba müssen allerdings noch unsere Auslandskrankenversicherung ändern die leider nur für 60 Tage gültig ist. 

 

 

Dienstag morgen dann wieder recht früh in Richtung Havanna. Da wir versuchen so schnell wie möglich nach Varadero zu kommen wählten wir für die Strecke die Autobahn, ja richtig die Autobahn. Wie man auf einem Bildchen sieht sind wir mit dem Rad nicht die einzigen Benutzer der Autobahn. Vom Traktor über Pferdefuhrwerke und Reiter kann man alles auf der Autobahn sehen. Wir kamen natürlich recht zügig voran und fanden dann nach knapp 90 km auch eine nette Unterkunft. Die nächste Etappe führte durch Havanna und dann wieder ans Meer. Heute hatten wir das erste mal Probleme eine Unterkunft zu finden. Es gab in dem Ort genügend Casas aber jede wollte nur Euros akzeptieren. Der Kurs des Euros ist in der Zeit in der wir in Kuba waren extrem gestiegen. Zu Anfang bekamen wir in Havanna für einen Euro etwa 80 Pesos, mittlerweile werden schon 105 Pesos aufgerufen. Nach drei Anläufen hatten wir doch noch Erfolg und bekamen in einem Restaurant auch eine Unterkunft. Morgens dann die vorletzte Etappe bis kurz vor Matanzas. Wir hatten Glück weil wir eine Casa ansteuerten die eigentlich nicht mehr betrieben wird und der Besitzer uns mit dem Roller zu einer Freundin des Hauses geleitete. Glück auch deswegen weil es kurz darauf ganz ordentlich zu regnen anfing.

Eigentlich wollten wir nur noch etwa 50 km bis Matanzas fahren aber es lief recht gut so dass wir doch noch bis Varadero fuhren. Nun Varadero ist eigentlich, da natürlich touristisch ziemlich überlaufen ist nicht so unser „normales“ Ziel aber wir erhoffen uns dass wir hier vielleicht durch die Touristen an Euros kommen können. Wir lassen uns mal überraschen und werden uns in das Getümmel am Strand stürzen.

 


bleibt gespannt